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"Schatz im Acker": Preisverleihung auf der Synode

26.6.2025

Superintendentin Kerstin Grünert (r.) und Pfarrer Jochen Wahl (l.) vom Innovationsfonds „Aufbruch 57“ gratulierten den Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbs „Schatz im Acker“.
© Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein
Superintendentin Kerstin Grünert (r.) und Pfarrer Jochen Wahl (l.) vom Innovationsfonds „Aufbruch 57“ gratulierten den Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbs „Schatz im Acker“.

Für die Jury war es keine leichte Entscheidung. Elf unterschiedliche Projekte waren für den „Schatz im Acker“ eingereicht worden – ein Wettbewerb des kreiskirchlichen Innovationsfonds „Aufbruch 57“. Gesucht wurden innovative und kreative Projekte im Evangelischen Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein, die Menschen außerhalb der gewohnten Zielgruppe ansprechen und das Evangelium in Wort und Tat bezeugen. „Mitmachen konnten Kirchengemeinden, Einrichtungen, Vereine und Gruppen im Kirchenkreis mit einem Projekt, das zwischen 2020 und 2025 stattfand“, erläuterte Pfarrer Jochen Wahl von „Aufbruch 57“ zu Beginn der Preisverleihung, die am 25. Juni auf der Sommersynode des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein stattfand. 

  • Platz 1 und damit 3000 Euro Preisgeld bekam die Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Neunkirchen mit ihrer „Kirche on Tour“ verliehen. Hinter diesem Projektnamen verbirgt sich ein multifunktionaler Anhänger für Begegnung, Glauben und Kultur. Da, wo Menschen Alltag leben, will die Kirchengemeinde Lebensräume erweitern und gemeinsam Glauben leben und erleben. Der Anhänger kann für Projekte und Gottesdienste eingesetzt werden und ist mit unterschiedlicher Technik und verschiedenen Materialien ausgestattet. Die Kirchengemeinde geht mit dem Anhänger bewusst nach außen, ist unterwegs und schafft Begegnungsmöglichkeiten. Die Jury bezeichnete das Projekt als besonders zukunftsorientiert und als ein Beispiel für eine Lösung für voranschreitende Transformationsprozesse in der Kirche. Unterschiedliche Zielgruppen könnten an unterschiedlichen Orten erreicht werden. „Die Kirche kommt zu den Menschen“, hebt die Jury lobend hervor.
  • Mit dem 2. Platz zeichnete die Jury, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des Kirchenkreises, die Evangelisch-reformierte Emmaus-Kirchengemeinde Siegen aus. Für den „Emmaus-Weg“ erhielt die Kirchengemeinde ein Preisgeld in Höhe von 2000 Euro. Der Weg verbindet die Bezirke der Emmaus-Kirchengemeinde miteinander. An verschiedenen Stationen wurden Spielgeräte installiert, Sitzgelegenheiten platziert und Fahrradständer bereitgestellt. An Schautafeln kann sich über die jeweiligen Bezirke, deren Geschichte und die jeweilige Gemeindearbeit informiert werden. Das Projekt wird derzeit weiter ausgebaut. Die Jury erkannte auch hier die Kreativität des Projektes, das nicht nur Gemeindemitglieder miteinander verbindet. Mit der Nähe zu den Kirchengebäuden werde eine Verbindung zur Kirche geschaffen, die niederschwellig sei und zudem nach außen wirke.
  • Den 3. Platz und damit 1000 Euro erhielt das Evangelische Gymnasium Siegen-Weidenau mit seinem Projekt „Herausspaziert“. Im Schuljahr 2024/25 wurde es für alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangstufe 9 ein verpflichtender Projekt-Baustein im Schulprogramm. Unter der Fragestellung: „Wofür engagiere ich mich?“ beschäftigt sich die Schülerschaft im Rahmen des Religionsunterrichtes mit den Themenfeldern: Nächstenliebe, Barmherzigkeit, soziales Engagement und diakonisches Handeln. Die Schülerinnen und Schüler gehen aus der Schule heraus und sind für ein halbes Schuljahr jeden Mittwoch zwei Stunden lang in verschiedenen Institutionen im diakonischen oder sozialen Bereich. Die Jury urteilte: „In Wort und Tat wird das Evangelium verkündet, das Projekt ist generationsübergreifend. Ganz praktisch wird Nächstenliebe gelebt. Kirche, Diakonie und Bildung werden miteinander verbunden und gesellschaftliches Engagement gefördert.“
  • Der 4. Platz war mit einem Preisgeld von 500 Euro dotiert. Prämiert wurde die Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Burbach mit ihrem Projekt: „Komm und entdecke – Wehrkirche Würgendorf“. Die 700 Jahre alte Wehrkirche im Burbacher Ortsteil Würgendorf ist eine der ältesten Kirchen in Südwestfalen. Bis auf zwei Wintermonaten ist die Kirche das ganze Jahr über geöffnet. Besucherinnen und Besucher können im Innenraum mit einem Steuerpult mit Touchscreen die Kirche für sich erlebbar machen – mit einer Andacht, der Geschichte des Gotteshauses, mit Musik oder Licht. Für Kinder gibt es altersspezifische Inhalte. Die Kirche ist für Radfahrer und Wanderer gut erreichbar. „Mit dem innovativen Projekt werden unterschiedliche Zielgruppen angesprochen und sie finden mit der offenen Kirche einen spirituellen Ort mit einem besonderen Angebot vor“, hob die Jury in ihrer Beurteilung hervor. 
  • Das Abenteuerdorf Wittgenstein erhielt mit seinen zwei gemeinsam mit dem CVJM-Kreisverband Wittgenstein veranstalteten Frauentagen „Herz über Kopf“ und „aussichtsreich“ den 5. Platz und damit 500 Euro. Bis zu 90 Frauen verschiedenen Alters kamen aus dem gesamten Gebiet des Kirchenkreises nach Wemlighausen. Einige Frauen, so berichteten es die Veranstalter, seien zum ersten Mal oder ganz neu in Berührung mit dem CVJM oder der Kirche gekommen. Neben einem Impulsreferat wurden vielseitige Workshops angeboten. Das sei ein besonders einladendes Projekt für Frauen jeder Altersgruppe und habe eine niedrige Hemmschwelle, um auch nicht kirchlich verbundene Frauen einzuladen, hob die Jury hervor. Das Evangelium erreiche die Frauen ganz lebensnah. Sie können auftanken für ihren Alltag, werden neu inspiriert und können Kontakt zu anderen Frauen und zur Kirche knüpfen. 

Kerstin Grünert, Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein, gratulierte den Gewinnerinnen und Gewinnern. Die leitende Theologin bedankte sich für das Engagement und die „Edelsteine“, die zeigten, dass die Menschen im Kirchenkreis in Bewegung seien.

 

Sarah Panthel 

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